Tätigkeitsfelder

HOPE Academy

In den verschiedenen Klassen der Schule im Slum Madrasi Colony werden die Kinder von der Pre-Nursery bis zur 5. Klasse nach dem Lehrplan des Bundesstaates Uttarakhand in Hindi, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften unterrichtet. Ab der 3. Klasse erhalten die Schüler Computerunterricht. Besonders großen Spaß haben die Kinder an den Fächern Musik, Tanz und Handarbeit. [nach oben]

Eine besonders wichtige Intention der Lehrer ist die gute Zusammenarbeit mit den Eltern der Schüler. Die Schulleiterin Mrs. Bindra Rana ist zu Recht stolz, dass bei Elterntreffen über 90 % der Eltern anwesend sind. Dies zeigt, wie groß die Wertschätzung der Hope Academy und somit auch der Bildung für ihre Kinder unter den Slumbewohnern inzwischen ist. [nach oben]

Der abendliche Nachhilfeunterricht erfüllt mehrere Funktionen: Zum einen bietet er den Schülern der Hope Academy die Möglichkeit, ihr Wissen zu festigen. Zum anderen erhalten so auch ältere Kinder aus dem Slum, die tagsüber arbeiten müssen, um zum Familieneinkommen beizutragen, eine Chance auf Bildung. Darüber hinaus wird der abendliche Nachhilfeunterricht von jungen Erwachsenen aus dem Slum erteilt, die dadurch ein kleines Einkommen erzielen. [nach oben]

Alle Schulkinder erhalten täglich zwei von Köchin Lakshmi zubereitete warme Speisen, wie beispielweise Reis und Dal (typisches indisches Linsengericht). Lakshmi stammt aus dem Slum, kocht im Schulhaus und kann von ihrem Gehalt gut ihre Familie ernähren. [nach oben]

Minibank

Im August 2011 wurde die Minibank ins Leben gerufen. Der Grundgedanke dabei ist, dass die Kinder im Slum ihr Geld sparen anstatt es für Glücksspiel oder Drogen auszugeben. Die Kinder erhalten 10 % Zinsen auf ihr Erspartes. Innerhalb der ersten zwei Jahre sparten sie den beachtlichen Gesamtbetrag von 191 559 Rupien (etwa 2330 Euro). [nach oben]

"Kleine" Patenschaften (Hope Higher Education Sponsorship Programme)

Die Hope Academy ist nur bis zur 5. Klasse staatlich anerkannt. Deshalb wurde im April 2009 das Hope Higher Education Sponsorship Programm (HHESP) ins Leben gerufen. So besteht für inzwischen 69 Jugendliche ab der sechsten Klasse die Möglichkeit, eine weiterführende Schule in der Nähe des Slums zu besuchen. Durch die 30 Euro für diese „kleinen“ Patenschaften werden Schulgeld, Schuluniform, Schulmaterialien, Transportkosten und ein Mittagessen finanziert. Zudem können diese Schüler nachmittags an der Hausaufgabenbetreuung und am Nachhilfeunterricht in der Hope Academy teilnehmen. Die Jugendlichen vom HHESP sind an ihren Schulen nicht mehr aufgrund ihrer Herkunft aus dem Slum stigmatisiert, sondern genießen als „Hope children“ einen so guten Ruf, dass sich die Schulleiter zum neuen Schuljahr um die neuen Schüler aus der Hope Academy bewerben.

Sollten Sie Interesse an einer Patenschaft haben, dann schicken Sie bitte eine kurze Nachricht an hope@hopeprojekt.de. Wir informieren Sie gerne noch umfassender. [nach oben]

Erwachsenenbildung

Um erwachsenen Slumbewohnern berufliche Perspektiven zu eröffnen und ihr Selbstvertrauen zu stärken, bietet das HOPE Projekt ein Alphabetisierungsprogramm an, bei dem neben Lese- und Schreibkenntnissen auch alltagsrelevantes Wissen und Grundkenntinsse im Englischen vermittelt werden. Dieses Programm wird insbesondere von Frauen begeistert angenommen. [nach oben]

Ausbildungsprogramme für junge Slumbewohner

Im Hope Projekt können junge Frauen verschiedene Kurse zur Berufsvorbereitung belegen: Neben einem Nähkurs gibt es einen sehr beliebten Kosmetikkurs. Der am besten besuchte Kurs ist die Ausbildung zur Pflegehelferin. Etliche Absolventinnen dieses Kurses haben bereits eine feste Anstellung in den Krankenhäusern Dehra Duns bekommen. Junge Männer, die im Slum wohnen, können einen Elektrikerkurs besuchen oder eine Ausbildung zum Fahrer machen. Außerdem können junge Frauen lernen, Räucherstäbchen, Kreide und Waschpulver für den indischen Markt zu produzieren. Die Produkte können sie eigenständig mit Gewinn weiterverkaufen. [nach oben]

HOPE Home

Ende 2005 startete das erste Patenschaftsprogramm, um besonders begabten und motivierten Kindern den Besuch einer weiterführenden Schule zu ermöglichen. Im Rahmen der „großen“ Patenschaften leben inzwischen 48 Kinder (30 Mädchen und 18 Jungen) im „Hope Home“ und besuchen von dort aus verschiedene Schulen. Dieses Heim befindet sich etwa 30km von Dehra Dun entfernt, im Dorf Signiwala und wurde vom Niederländischen Verein “Stichting Hope Project” finanziert. Der Patenschaftsbetrag beläuft sich auf 80 Euro monatlich und umfasst Schulgeld, Unterkunft, Nahrung, Kleidung, Krankenversicherung und Schulbedarf. Die Kinder, die im Hope Home leben, stammen aus besonders prekären Verhältnissen. Viele von ihnen sind Waisen oder Halbwaisen. Sie können nicht nur eine gute Schulbildung durchlaufen, sondern wachsen auch in behüteter Umgebung auf. Ihre Freizeit verbringen sie mit Sport, Basteln, Malen, Musik und Tanz. Die Kinder genießen es besonders, wenn Praktikanten aus Europa im Hope Home sind und mit ihnen Zeit verbringen. [nach oben]

HOPE Samvedna

Das Samvedna Projekt ist eine Schule für behinderte Kinder auf dem Land. Sie befindet sich in den Räumen des Hope Homes und wird in Kooperation mit dem Kinderhilfswerk Südasien betrieben. Pratima, Sonderpädagogin und Hausmutter des Hope Homes fördert dort gemeinsam mit zwei weiteren Fachkräften Kinder, die sonst keine Möglichkeit zur Schulbildung haben. Die Kinder werden morgens von Herrn Om Prakash im Bus des Hope Homes abgeholt und nach dem Mittagessen wieder nach Hause gebracht.

Einige Verwandte der Samvedna Kinder nähen seit Ende 2012 Schürzen. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf finanzieren sie zum einen die Bildung ihrer Kinder oder Geschwister mit und sichern sich zum anderen ein kleines Einkommen.

Darüberhinaus finanziert das Hope Projekt seit Juni 2009 jeweils sechs Ziegen an behinderte Erwachsene, die sich so – nach einem Einführungskurs in Ziegenhaltung – eigenständig ihren Lebensunterhalt sichern können. Die Ziegenhalter geben dem Hope Projekt nach einem Jahr sechs Zicklein zurück. Diese werden dann an andere bedürftige Menschen verteilt. [nach oben]

Medizinische Versorgung im Slum Madrasi Coloni

Nach dem Unterricht werden die Kinder medizinisch versorgt. Die medizinische Versorgung umfasst neben der Versorgung von äußerlichen Wunden regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Impfungen. Erkrankt ein Kind ernsthaft, so kommt das Hope Projekt für die ärztliche Behandlung auf. Die Kinder werden über die Entstehung von Krankheiten aufgeklärt. Des Weiteren verteilt das Projekt Zahnbürsten und andere Hygieneartikel. Das Krankenzimmer im Schulhaus der Hope Academy ist im Slum mittlerweile zu einer festen Institution und zur ersten Anlaufstelle bei medizinischen Problemen geworden. Regelmäßig werden Impfungen für alle Schüler durchgeführt. [nach oben]

TB-DOTS (Programm zur Behandlung von Tuberkulose)

In Dehra Dun und Umgebung organisiert das Hope Projekt eine Betreuung der regelmäßigen Einnahme der Medikamente von Menschen mit Tuberkulose, der in Indien am weitesten verbreiteten Krankheit. Zudem informieren die Mitarbeiter des Hope Projekts über Tuberkulose und Prävention. Finanziert wird das TB-Programm, an dem bislang über 3700 Betroffene teilgenommen haben, zum größten Teil von Target TB, einer britischen NGO (Nichtregierungsorganisation), die sich die Bekämpfung von Tuberkulose zum Ziel gesetzt hat. [nach oben]

HIV-Programm

Indien ist inzwischen das Land mit den weltweit meisten HIV-infizierten Menschen. Das HOPE Projekt möchte für das Problem sensibilisieren und Präventionsmaßnahmen vermitteln. In einem Community Care Center werden HIV-Infizierte beraten und versorgt. Das Programm wird aus WHO-Geldern finanziert; das HOPE Projekt wurde 2009 aus 400 sich bewerbenden Nichtregierungsorganisationen ausgewählt, dieses im Bundesstaat einzigartige Programm durchzuführen.

Seitdem werden HIV-positive Menschen im Community Care Center betreut, informiert und auf Medikamente eingestellt. Bisher wurden in etwa 4500 Patienten versorgt. Gemeinsam mit einem Sozialarbeiter können sie ihr weiteres Leben planen und bei Bedarf Unterstützung des Hope Projekts in Anspruch nehmen (z.B. Mikrokredit). Zudem gibt es ein HIV-Info-Mobil, bei dessen Betreuung das Team des Hope Projekts mitwirkt. [nach oben]

Familienplanung

Besonders im Slum bekommen viele Familien weit mehr Kinder, als sie ernähren können. Zwei Sozialarbeiter besuchen die Familien und klären über Verhütungsmethoden auf. Schwangere Frauen und junge Mütter werden ebenfalls von einer Sozialarbeiterin betreut und können sich in allen Fragen rund um ihr Baby an sie wenden. [nach oben]

Suchtberatung

Alkohol- und Drogensucht stellen im Slum insbesondere unter den Männern ein großes Problem dar. Deshalb bietet das HOPE Projekt Beratungsgespräche für die Betroffenen und ihre Familien an; auf Wunsch kann auch eine stationäre Entziehungskur vermittelt werden. [nach oben]

Pension Camp

Im Februar 2013 organisierte das Hope Projekt ein so genanntes „Pension Camp“ für Witwen sowie alte und behinderte Menschen. Über 400 Analphabeten nahmen die Hilfe beim Ausfüllen ihrer Rentenanträge in Anspruch – für die meisten das erste Mal, dass sie so Zugriff auf ihre eigentlich rechtmäßige Unterstützung erhalten haben. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind in Planung. [nach oben]

Mikrokredite

Das HOPE Projekt vermittelt nach dem Vorbild der Grameen Banken Mikrokredite, die den Einstieg in die Existenzgründung erleichtern sollen. Insbesondere für die jungen Frauen, die am Ausbildungprogramm teilnehmen, ist dieses Angebot von Interesse. Fünf Personen bürgen füreinander und bekommen gemeinsam einen bestimmten Betrag ausbezahlt. Diesen können sie zurückzahlen, sobald es ihr Einkommen erlaubt. [nach oben]